Jungsteinzeit: 4.500 - 1.800 v. Chr.
Raum 1, Vitrine 5, Nuklei 10, Webstuhl und Steinbohrmaschine 18
Nach der letzten Kaltzeit folgt schon in der geologischen Gegenwart die Jungsteinzeit. Trotz einiger kleinerer Klimaschwankungen wird die Naturlandschaft nun kultiviert. Der Mensch wird sesshaft und beginnt mit Ackerbau und Viehzucht; er geht von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaft über. Gefäße aus Ton werden erzeugt und neben zugeschlagenen Feuersteingeräten gibt es fein geschliffene Werkzeuge aus weicheren Materialien.
Kann aus der älteren Jungsteinzeit, der sog. Linearbandkeramik, nur eine Kopie eines kompletten Bombengefäßes, so liegen aus der mittleren Periode (Lengyel-Kultur) Originale vom Ort vor: inmitten des frühbronzezeitlichen Hockergräberfeldes, Flur Unfrieden (ehemalige Gemeindesandgrube; Fundstellenkarte: 25), kamen auch Siedlungsreste und eine Hundebestattung der Jungsteinzeit zutage, deren Alter mittels Radio-Karbon-Datierung auf um 4300 v.Chr. festgelegt wurde. Als Keramikbeispiele sind ein großes Vorratsgefäß mit Knubben und ein Fußgefäß ausgestellt.
Im Rahmen der Errichtung einer neuen OMV Bohranlage am Kobelweg (Fundstellenkarte: 71) wurden 2014 14 Gruben dieser Zeit freigelegt, Wohn- und Speichergruben und ein Grab mit einer Bestattung einer jungen Frau und 2 Kindern.
Von zahlreichen weiteren Fundstellen stammen Feuersteingeräte (Nuklei = Rohstücke; Messer, Sägen, Pfeilspitzen ... ), zugeschliffene Steinwerkzeuge (Loch- und Flachbeile, Hobel), Klopf- und Mahlsteine, Knochengeräte (Pfrieme, Ahlen, Spatel ... ), Webgewichte und Netzsenker. Ein Modell einer Bohrmaschine für Lochbeile und eines Webstuhles (18) runden das Bild vom Leben in der Jungsteinzeit ab.