Wäschewaschen im Wandel - Bügeleisen

Die Entwicklung des Bügeleisens

Blockeisen

Wie der Name schon sagt, bestehen diese Eisen aus einem Block Eisen oder Stahl geschmiedet bzw. gegossen. Sie haben ein beträchtliches Gewicht von 3-12 kg. Das Eisen mußte immer wieder auf den heißen Ofen gestellt werden. Wenn ein Wassertropfen zischend darauf verdampfte, dann war das Eisen heiß genug.

Blockeisen mit ausklinkbarem Griff

    

Diese Eisen unterscheiden sich zu den normalen Blockeisen durch ihren ausklinkbaren Griff, der in den meisten Fällen durch zwei angeschmiedete Ösen geschoben und mittels eines Riegels festgehalten wurde. Modernere Konstruktionen haben eine bequem zu betätigende Klinke, mit der der Griff am Eisen festgeklemmt wird.

Kohleneisen

Das Kohleneisen hat einen geschlossenen Hohlkörper mit aufklappbarem Deckel, zur Aufnahme glühender Kohlen. Für die erforderliche Luftzufuhr sorgten seitlich angebrachte Öffnungen, die bei heftigem Hin- und Herschwenken die Kohlenglut neu entfachte.

Die Eisen hatten schwerwiegende Nachteile die so manche Büglerin zur Verzweiflung brachten. Ruß- und Ascheflug sorgten dafür, daß so manches Wäschestück erneut gewaschen werden mußte und die Abgase roch man im ganzen Haus.

Kasteneisen, Stagleisen

Ein Kasteneisen (in Österreich: Stagleisen) hat einen hohlen Innenraum, in den ein zuvor im Feuer erhitzter Stagl geschoben wird. Der Stagl wird auf der Rückseite eingeschoben und mit einer Klappe oder einem Fallschieber gesichert. Von den Stagln brauchte man mindestens zwei Stück, die abwechselnd im Feuer erhitzt werden mußten. Einfache Eisen aus Messingguß waren im 19. Jahrhundert sehr gebräuchlich.

Stagleisen, Typ Ochsenzunge

Eine besondere Art der Stageleisen waren die Ochsenzungen. Ihre Beliebtheit verdankt die Ochsenzunge ihren universellen Einsatzmöglichkeiten. Sie war für alle gängigen Feinbügelarbeiten verwendbar, für die sonst Spezialbügeleisen erforderlich waren.

Spiritus- und Benzineisen mit Tank

Die Idee, Eisen mit Spiritus zu beheizen kommt aus Amerika, wo erste Versuche um 1850 gemacht wurden. Beliebt waren die kleinen Reise-Spirituseisen, denn der benötigte Brennstoff war leicht zu beschaffen. Der Brenner mit Tank wurde aus dem Eisen genommen, um ihn außerhalb anzuwärmen, so daß die nötigen Gase entstanden und der Brenner sich entzündete. Die Brenndauer war je nach Reglereinstellung zirka eine Stunde.

Gasbügeleisen

In Bernhardsthal gab es bereits kurz nach dem zweiten Weltkrieg Erdgas, welches durch die Sowjetische Mineraölverwaltung (SMV) gefördert und anfangs sogar zu Pauschalpreisen für die Raumbeheizung der Häuser in Bernhardsthal zur Verfügung gestellt wurde. So war es naheliegend, mit dieser Heizquelle auch das Bügeleisen zu betreiben. 

Das Gasbügeleisen hatte gegenüber dem mit Spiritus betrieben Eisen den Vorteil, kontinuierlich in Betrieb zu bleiben und eine einigermaßen konstante Temperatur beizubehalten, die durch Verstellen der Gaszufuhrmenge auch regelbar war.

  

Elektroeisen

Die Geschichte des elektrischen Bügeleisens begann 1888 in Bregenz mit Friedrich Schindler, dem Gründer der Firma Elektra Bregenz. In Berlin bekam Carl Zipernowsky aus Budapest 1890 ein Patent zugesprochen. Bereits 1897 erscheint ein elektrisches Bügeleisen in den Verkaufslisten von AEG. Durch die zunehmende Stromversorgung in Stadt und Land, war der Siegeszug des Elektroeisen nicht mehr zu bremsen.

Ein weiterer Fortschritt war die Erfindung des Dampfbügeleisens. Diese Eisen hatten zunächst noch keine Dampfregulierung. Solange Wasser im Bügeleisen vorhanden war, konnte es als Dampf durch Düsen am Boden des Eisens austreten.


   Zum Artikel: Friedrich Wilhelm Schindler, der Erfinder des elektrischen Bügeleisens